Hilfe für traumatisierte Flüchtlinge in Südbayern

In enger Zusammenarbeit mit einer sehr engangierten Ärztin, die sich unter anderem auf den Bereich Traumatherapie von Flüchtlingen spezialsiert hat, haben wir von vielen schweren Einzelschicksalen erfahren. Das Wissen um die Hilflosigkeit der Betroffenen, hat die Ärztin dazu bewogen, sich außerhalb der Thearpiestunden für Ihre Patienten ehrenamtlich einzusetzen. Sie begleitet die Flüchtlinge zu Arztbesuchen und hilft bei Besorgungen, die im alltäglichen Leben einfach notwendig sind. 

Da die Sprachbarrieren häufig zu groß sind um die Patienten effektiv behandeln zu können, fehlt es meist an Geld für Dolmetscher. Der Verein unterstützte hier mit finanziellen Mitteln. Auch konnten wir mit Zuschüssen zu Haushaltswaren, warmer Kleidung, Miete oder Stromkosten helfen.

Mit entsprechendem Rechtsbeistand, der die Betroffenen in Streitigkeiten im Zusammenhang mit Aufenthaltsangelegenheiten anwaltlich vertrat, konnten wir die jungen Menschen unterstützen. Allen getroffenen Hilfsmaßnahmen ist gemeinsam, dass die Selbstständigkeit (insbesondere bei Minderjährigen) und die Integration gefördert und unterstützt wird. Im Jahr 2017 konnten wir verschiedenen Flüchtlingen aus verschiedenen Ländern aktiv helfen ein bisschen mehr anzukommen. In einigen Fällen ist es sogar gelungen, die Menschen ins Berufsleben zu integrieren.

Wir unterstützen die Arbeit der Ärztin seit Ende 2017 bis heute.

 

Schicksalsgeschichten - wir konnten helfen:

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Wenn die ganze Familie verloren geht

Ein 17-Jähriger Asylbewerber aus Afghanistan flüchtet mit seiner Familie aus seiner Heimat, der genaue Grund ist nicht bekannt. Auf der Flucht in die Türkei gerät die Familie an einen Schleuser. Da der eine Bus bereits voll war, setzte man den Minderjährigen in einen zweiten Bus. Ziel war ein Flüchtlingslager. Dort angekommen machte er sich direkt auf die Suche nach seiner Familie und seinen Geschwistern. Doch der Rest der Familie kam nie im Lager an, diese hätten die Fahrt nicht überlebt, so wurde es dem jungen Mann mitgeteilt. Von da an machte er sich notgedrungen alleine auf die weite Reise nach Deutschland.
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Vom Terror in Syrien bewahrt

In Aleppo zogen die Terrorpatrullien durch die Häuser und rekrutierten gewaltsam junge erwachsene Männer, um sich Ihnen anzuschließen. Dieses Schicksal traf einen Cousin zweier syrischer Brüder. Die Eltern wollten ihren Kindern das ersparen und schickten die Beiden auf die Flucht. Sie setzten mit einem Schleuser und einem völlilg überladenen Gummiboot über. Das Boot wurde kurz vor der Mittelmeerküste angegriffen und kenterte. 40 bis 50 Menschen waren an Bord und der Großteil konnte nicht schwimmen. Die beiden Brüder hatten Glück, dass es Ihnen beigebracht wurde. Sie konnten sich und einem kleinen Mädchen noch das Leben retten. Die beiden Geschwister sind sehr gebildet und konnten ins Arbeitsleben integriert werden.
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Wenn die Familie dich zum Diebstahl zwingt

Ein unbegleiteter junger Afrikaner musste aus seiner Heimat fliehen. Die Mutter verstorben, der Vater steckte ihn in ein Internat. Dort wurde er massiv bedroht und er flüchtete zu seinen Verwandten. Aufgrund der Armut, zwangen sie ihn zum Diebstahl. Kam er jedoch mit zu geringer Beute von seinen Raubzügen zurück, wurde er misshandelt. Der junge Mann flüchtete mit einem Schleuser über das Mittelmeer. Ihm wurde versprochen, dass die Gebühr für die Überfahrt dort übernommen werde, was nicht stimmte. Er wurde gegen seinen Willen festgehalten, bevor ihm eine weitere Flucht nach Deutschland gelang.

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Leere Versprechen

Mit Ende 20 fand eine junge Afrikanerin in Nigeria einfach keine Arbeit. Die ausweglose Situation machten sich Schleuser zu nutze und versprachen ihr Arbeit, die Übernahme der Kosten für die Überfahrt und eine glänzende Zukunft in Europa. So kam sie über das Mittelmeer nach Europa. Da sie die Schleuser im Nachhinein nicht bezahlen konnte, aber musste, zwang man sie zur Prostitution: sie wurde schwanger, der Vater ist unbekannt, sie konnte nach Deutschland fliehen. Die junge Afrikanerin ist verängstigt, da ihr die Abschiebung droht. Ihr Kind konnte sie mit Unterstützung der Ärztin in einer Spezialklinik in München, die sich auf HIV-Positive Menschen spezialisiert hat, zur Welt bringen. Sie lebt derzeit in einem sicheren Umfeld. Wie es weitergeht, ist ungewiss.

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Flucht vor der eigenen Familie

Eine vierköpfige Familie lebte in der Provinz von Pakistan , der Vater hatte eine Anstellung in der nächstgelgen Großstadt und war geschäftlich viel auf Reisen. Seine Frau, die mit dem dritten Kind schwanger war, brauchte zu dieser Zeit dringend einen Arzt. Pakistanischen Frauen war es in dieser Region nicht gestattet ohne ihren Ehemann einen Arzt aufzusuchen. Als die Verwandschaft das erfuhr misshandelten sie die Mutter so stark, dass sie ihr Kind verlor. Der Vater ergriff daraufhin mit seiner Familie die Flucht, da weitere Angriffe zu befürchten waren. Er erhofft sich nach der traumatischen Flucht ein besseres und ruhigeres Leben.

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Zur Prostiution verkauft

Nachdem sich die Familie eines jungen Afghanen böse zerstritten hatte, wurde dieser in ein Bordell entführt, ob es ein Familienmitglied war, ist unklar aber wahrscheinlich. Er wurde in Frauenkleider gesteckt und als Sklave missbraucht. Er konnte zu Fuß fliehen und schloss sich immer wieder neuen Schluesern an, bis er irgendwann nach Deutschland kam. Kleidung besaß er kaum. Nachdem er die Ausbildung abgebrochen hatte, da er in der Berufsschule nicht zurecht kam, konnte er dennoch vermittelt werden. Er arbeitet nun als Küchenhilfe.

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Unschuldig verhaftet

Ein 17-Jähriger Syrer wurde in seinem Heimatland verwechselt und in Gefangenschaft genommen. Sie misshandelten ihn dieser Zeit schwer. Nachdem die Verwechslung aufflog wurde er über 150 km von seinem Heimatort entfernt ausgesetzt. Auch nachdem er wieder zurück in sein Elternhaus gekommen war, wurde er weiter verfolgt. So entschloss sich der Vater, seine beiden Söhne auf die Flucht zu schicken und hoffte auf ein besseres Leben für die zwei. Der junge Syrer ist sehr gebildet und hat sich als Ziel gesetzt in Deutschland zu studieren.